Herzlich willkommen in unserer psychotherapeutischen Praxis

Psychotherapeutische Beratung, Behandlung und Prävention

Der Mensch entwickelt seine Identität in der Gruppe. Der Gruppenbezug integriert ihn, die Identität differenziert ihn aus der Gruppe heraus. Günter Ammon

Anna Mendelson

Diplom-Psychologin | Psychologische Einzel- und Gruppenpsychotherapeutin | Lehrtherapeutin | Supervisorin | Gutachterin | Dozentin

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Fokus

Der Schwerpunkt unserer Praxis liegt auf psychodynamischer Gruppenpsychotherapie

Warum Gruppentherapie?

Wir Menschen sind von Natur aus „Gruppenwesen“. Unsere Persönlichkeit, Eigenschaften und Fähigkeiten entwickeln wir in enger Verbindung zu anderen Menschen. Erfahrungen aus zwischenmenschlichen Situationen können uns daher stark beeinflussen, positiv wie negativ. Deshalb steht die Beziehung in jeder Psychotherapie im Mittelpunkt.

In einer Gruppenpsychotherapie bekommt man nun nicht nur Rückmeldungen von der Psychotherapeutin. Jedes Gruppenmitglied erhält zusätzlich Rückmeldungen von mehreren, ganz unterschiedlichen Personen. Die Teilnehmenden machen die Erfahrung, dass andere ihre Probleme ganz anders angehen als sie selbst, wodurch jeder Einzelne seine psychischen Belastungen, Symptome oder Beeinträchtigungen auf einer ganz neuen Ebene erleben, verstehen und bearbeiten kann.

Die gruppentherapeutischen Beziehungen bieten den Teilnehmenden also wichtige Entwicklungschancen. So lernen diese, ihre Bedürfnisse besser wahrzunehmen, das eigene Selbst emotional zu erleben, andere Menschen realistisch und ganzheitlich wahrzunehmen, Grenzen zu ziehen sowie eigene Widersprüche zwischen der Eigen- und Fremdperspektive erkennen zu können. Außerdem sollen die Teilnehmenden die Erfahrung machen, sich aus Bindungen dauerhaft und ohne Schuldgefühle lösen zu können und Abschied zu nehmen.

Des Weiteren sollen die teilnehmenden Personen im Gruppenprozess wichtige korrigierende Erfahrungen machen, wenn die Gruppe auf die Beziehungsangebote anders reagiert, als sie es aus ihrem Umfeld kennen. Dabei wird den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben, Ihre eigene Identität weiterzuentwickeln.

Wirklich Gruppentherapie?

Es ist vollkommen normal, vor der Aufnahme einer Gruppentherapie erst einmal Angst, Hemmungen oder eine gewisse Unsicherheit zu empfinden. Das geht fast allen Menschen so und verändert sich auch mit der Zeit bei den allermeisten Teilnehmenden zum Positiven.

Jeder von uns hat mindestens einmal in seinem Leben eine negative Erfahrung in einer Gruppe gemacht oder durch eine Gruppe eine Kränkung erlebt, oder es kam während eines Konflikts zu einem unerwünschten Beziehungsabbruch. Umso wichtiger ist es nun ein Zugehörigkeitsgefühl zu entwickeln und die Erfahrung zu machen, dass es nicht nur mir so geht.

Hier kommt auch die Rolle der Psychotherapeutin zum Tragen. Sie leitet den Prozess und sorgt für einen sicheren Rahmen für alle Gruppenmitglieder, damit jeder Einzelne von der Gruppe gesehen und gehalten wird.

Ziel einer Gruppentherapie

Die Teilnehmenden erleben im Umgang miteinander, wie sie ihre Beziehungen zu anderen Menschen gestalten. Sie lernen die eigenen Gefühle, Affekte und Empfindungen besser wahrzunehmen und gleichzeitig auch anderen Menschen und deren Bedürfnisse, Beweggründe und Sichtweisen offener zu begegnen. Auf diese Weise können Symptome, wie zum Beispiel das depressive Syndrom, psychosomatische Beeinträchtigungen, Ängste aller Art und/oder Zwangsgedanken und –handlungen, die durch eine psychische Störung ausgelöst werden, als Ergebnis misslingender zwischenmenschlicher Beziehungen verstanden werden – ein wichtiger Schritt, um Beziehungen zukünftig neu zu gestalten.

Die tiefenpsychologisch fundierte Gruppe

Der Fokus der tiefenpsychologisch fundierten Gruppentherapie liegt auf dem Erleben und Verstehen einer grundlegenden, inneren, teilweise unbewussten Dynamik, die uns Beziehungen immer wieder auf eine bestimmte Art und Weise gestalten lässt. Diese Dynamik ist selbst das Ergebnis bisheriger Beziehungserfahrungen, die meist von unbewussten inneren Motiven und Mustern geprägt wird.

Diese entfalten sich in einem sicheren Rahmen und einer offenen Gruppenkommunikation, im Zentrum stehen dabei drei Bereiche: Das Beziehungserleben in der Gruppe, gegenwärtige Konflikte sowie die eigene Lebensgeschichte.

Der Gruppe wird kein Thema vorgegeben. Die Teilnehmenden sprechen über das, was sie gerade beschäftigt und teilen Einfälle und Phantasien möglichst frei mit. Das neue Wissen kann dann im Lebensalltag erprobt und zur Weiterentwicklung wieder in die Gruppe eingebracht werden.

Was ist in einer Gruppe zu beachten?

Um einen offenen und sicheren Raum für alle Teilnehmenden zu gewährleisten, ist die Verschwiegenheit aller Teilnehmenden von höchster Bedeutung. Nichts was in der Gruppe besprochen wird, darf nach außen getragen werden! (Eine entsprechende Verschwiegenheitserklärung wird natürlich vor Beginn der Therapie unterschrieben.)

Alle angesprochenen Themen werden mit Respekt behandelt. Der gegenseitige Respekt ist die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Prozess. Dadurch wird eine vertraute und verständnisvolle Atmosphäre geschaffen, in der die Teilnehmenden ohne Vorbehalte ihre mitgebrachten Themen durcharbeiten können.

Die Wahrung der Vertraulichkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer Praxisphilosophie. Wir achten sehr darauf, dass Ihre persönlichen Daten und Gespräche streng vertraulich behandelt werden, um Ihnen den Raum und das Gefühl von Sicherheit und Ruhe während Ihrer therapeutischen Begleitung zu ermöglichen.

Wirkfaktoren einer Gruppentherapie

Die führende Person auf dem Gebiet der psychodynamischen Gruppentherapieforschung ist Irvin D. Yalom. Seit den 70er Jahren erforscht er die Prozesse innerhalb einer Gruppe, seine Arbeit über Wirkfaktoren in der Gruppentherapie bestimmen bis heute den wissenschaftlichen Diskurs dieses Themas.

Nach Yaloms Modell erleben die Teilnehmenden in der Gruppe dieselben Beziehungsprobleme, die sie auch in ihrer Alltagswelt haben. Mit Hilfe der Gruppe können sich Teilnehmenden nun ihrer neurotischen Interaktionsmuster bewusstwerden; dieser Prozess wird Einsicht genannt. Dieses neu erworbene Bewusstsein ermöglicht es ihnen ihr Erleben und Verhalten zu verändern, welches sie dann auch gleich in der Gruppe anwenden können. Dieses Experimentieren mit neuen interpersonalen Verhaltensweisen und deren Rückwirkungen auf das Erleben der Teilnehmenden wird Interpersonales Lernen genannt. Der aber wahrscheinlich am stärksten beforschte Wirkfaktor ist die Gruppenkohäsion. Gemeint ist damit umgangssprachlich das Gemeinschafts- oder Zugehörigkeitsgefühl innerhalb einer Gruppe. Die Fähigkeit einer teilnehmenden Person, eine gute Beziehung zur Gruppe aufzunehmen fördert dabei nicht nur die Risikobereitschaft, sich den anderen gegenüber zu öffnen. Dadurch erhält die teilnehmende Person im Umkehrschluss auch mehr Rückmeldung, wodurch eher eine therapeutische angestrebte Veränderung realisiert werden kann.

Hier noch ein Überblick über alle 11 Wirkfaktoren nach Yalom:
  1. Hoffnung auf Heilung
  2. Universalität des Leidens
  3. Mitteilung von Informationen
  4. Altruismus
  5. Die korrigierende Rekapitulation der Primärfamilie
  6. Techniken des mitmenschlichen Umganges
  7. Nachahmendes Verhalten
  8. Interpersonales Lernen
  9. Die Gruppenkohäsion
  10. Katharsis
  11. Die existenziellen Erfahrungen (Tod, Angst, Einsamkeit, Sinnlosigkeit)

Unsere Gruppen

Die Gruppenzusammensetzung folgt den neuesten wissenschaftlichen Standards der psychodynamischen Gruppentherapie.

Momentan haben wir mehrere halboffene Gruppen, von denen einige reine Frauengruppen sind. Halboffen bedeutet dabei, dass der Platz, falls ein Mitglied die Gruppe verlässt, mit einer neuen Person nachbesetzt wird.In diesen Gruppen nehmen jeweils bis zu maximal 9 Personen teil. Sie finden wöchentlich statt, dauern 100 Minuten je Sitzung und werden auf zwei Sprachen (Deutsch und Russisch) angeboten.

In manchen Fällen ist es sinnvoll die Gruppentherapie mit einer Einzeltherapie zu kombinieren, was dann im Einzelfall in der psychotherapeutischen Sprechstunde entschieden wird. In dieser sogenannten Kombitherapie werden also die wöchentlichen Gruppensitzungen mit zusätzlichen Einzelstunden kombiniert. Diese finden in den meisten Fällen alle 14 Tage statt und dienen als Begleitung und Vertiefung zur Gruppentherapie.

Unser Ablauf

Wenn Sie an einer Gruppentherapie interessiert sind, vereinbaren wir mit Ihnen zunächst einmal einen Termin für eine Beratungsstunde in Form einer psychotherapeutischen Sprechstunde. Während dieses Termins wird Ihre Symptomatik besprochen und geschaut, ob eine Gruppentherapie das richtige Vorgehen für Sie wäre. Wenn dem so ist, suchen wir nach einer Gruppe, von der Sie am meisten profitieren können.

Die Kosten einer Gruppentherapie oder einer Kombi-Behandlung werden genauso wie Einzeltherapien von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Selbstverständlich können Sie Ihre Therapie aber auch als Selbstzahler oder Privatversicherter besuchen, die Preise richten sich nach den jeweils aktuellen GOP-Sätzen.

Weiterbildung

Bewerbung

Neben der Tätigkeit als Psychotherapeutin engagiert sich Dipl.-Psych. Anna Mendelson als Dozentin, Lehrtherapeutin und Supervisorin in der Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeut*innen.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, während des Studiums ein Praktikum oder im Rahmen der Aus- und Weiterbildung eine Hospitation bei uns zu absolvieren.

Bitte beachten Sie, dass wir derzeit keine Schülerpraktika anbieten.

Wenn Sie sich bewerben möchten, freuen wir uns über ein kurzes Motivationsschreiben mit Ihrem Lebenslauf. Ein Foto ist gerne gesehen.

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